Karin Zennig – Die Berichte von Klimaforschungsinstituten stimmen mit denen von Militär- und Sicherheitsbeauftragten der NATO-Staaten überein: Mit fortschreitender Erderwärmung werden sich Ausmaß und Frequenz von klimakriseninduzierten Katastrophen erhöhen und zusammen mit geopolitischen Verschiebungen, demografischer Entwicklung und Energiewende eine Welt des Mangels und der Instabilität schaffen. Die extremen Hitzewellen in Südasien und dem Nahen Osten, aber auch die Überschwemmungen in Pakistan, Griechenland, auf den Philippinen und in Libyen geben einen Vorgeschmack auf das, was kommen wird. Die Auswirkungen der Zerstörung von Ernten, Häusern, Straßen, Industrieanlagen, Schulen und Gesundheitseinrichtungen sind nur bedingt quantifizierbar. Klar ist, dass sinkende landwirtschaftliche Produktivität und Wirtschaftsleistung nicht nur die Ressourcen der betroffenen Länder stark einschränken und die Abhängigkeit von internationaler Hilfe vergrößern. Auch das Konfliktpotenzial zwischen Ländern wächst. Die Zerstörung der gesellschaftlichen Infrastruktur trifft diejenigen am stärksten, die am meisten auf diese angewiesen sind. Sie verstärkt Verschuldung und Abhängigkeit und wirkt als Katalysator von Ungleichheit und Gewalt.
Aufgerüstet für die Zukunft: Wie die Klimakrise zu einer Frage militärischer Sicherheit umgedeutet wird
