Raquel Luna –
Unsere stark globalisierte Welt leidet unter sich überschneidenden, systemischen Krisen. Zunächst einmal nehmen Ungleichheit, Armut, Polarisierung und Rassismus zu. Ebenso nehmen Inflation, zivile Unruhen und die Gefahr von Kriegen zu. Beide Phänomene werden durch den beschleunigten Klimawandel und die Beeinträchtigung der Artenvielfalt, der Ozeane und der Böden befeuert[1] – das Ergebnis eines ständig wachsenden Extraktivismus. Die Umweltverschmutzung und -zerstörung im Namen der Entwicklung[2] haben ein solches Ausmaß angenommen, dass die Fähigkeit der Erde, das Leben, wie wir es kennen, zu erhalten, überstrapaziert wird. Ein wissenschaftlicher Bericht jagt den anderen: Wir sind dabei, die planetaren Grenzen der Erde zu überschreiten. Die Wissenschaft ist sich in einem Punkt einig: schwere Auswirkungen sind nun unvermeidbar. Aber sie kann nicht vorhersagen, wann die Mechanismen der „positiven Rückkopplung“ ausgelöst werden und welche Auswirkungen diese sich verstärkenden Prozesse haben werden. Wir betreten Neuland und es besteht dringender Handlungsbedarf.
Und es gibt Menschen, die handeln. Heute werden etwa 80% der weltweit verbliebenen biologischen Vielfalt von Indigenen Völkern[3] geschützt, obwohl diese nur etwa 5% der Weltbevölkerung ausmachen. Das ist kein Zufall. Diese indigenen Völker leben im Einklang mit der Natur und ermöglichen es der Biodiversität zu gedeihen. Ihr Kampf um Autonomie und Selbstbestimmung ist eng mit den von ihnen geschützten Ökosystemen (dem Großteil der globalen biologischen Vielfalt) verbunden. Der neueste Bericht des IPCC[4], der AR6, erkennt zum ersten Mal die Notwendigkeit an, das Wissen der indigenen Völker miteinzubeziehen, um Lösungen für die Klimakrise zu finden. Die Wissenschaft holt auf. Laut dem AR6-Bericht braucht es Fairness, Klimagerechtigkeit und soziale Gerechtigkeit, um das Schlimmste der Klimakrise zu verhindern. Im diesem Bericht erkennt der IPCC auch zum ersten Mal an, dass der Kolonialismus ein alter und neuer Faktor der Klimakrise ist.
Deshalb konzentrieren wir uns vor allem auf einige Stimmen aus dem Globalen Süden, insbesondere auf die Stimmen von und mit Indigenen Völkern: diejenigen, die an vorderster Front stehen, um das Leben zu schützen. Ihr Aufruf zum Dekolonialisieren argumentiert, dass die sich überschneidenden Krisen durch die soziale, politische und wirtschaftliche Globalisierung, die ihre Wurzeln in der modernen Kolonialisierung hat und heute im Kapitalismus verkörpert ist, verursacht werden. Für die Indigenen Völker klingt der Kapitalismus wie ein Todesurteil:
„Wenn der letzte Baum gerodet, der letzte Fisch gefangen und der letzte Fluss verschmutzt ist, wenn das Atmen der Luft krank macht, werdet ihr zu spät erkennen, dass Reichtum nicht auf Bankkonten zu finden ist und man Geld nicht essen kann.”
– Alanis Obomsawin[5] (1972) zugeschrieben und von einem Sprichwort der Native Americans inspiriert.
Aber beginnen wir ganz am Anfang.
Eine kurze Geschichte der modernen Kolonialisierung und Kolonialität
Der Globale Süden versteht den Prozess der modernen Kolonialisierung als die systematische Vermarktung und Ausbeutung von allem, was “anders” ist: Land, Natur und ganze Zivilisationen. Er begann im 15. Jahrhundert mit dem, was europäische Siedler, Monarchien und die Kirche als Eroberung von unbewohntem Land, terra nullius[6], in der “Neuen Welt” (dem Kontinent, den wir heute “Amerika” nennen) bezeichneten. Dieser Prozess wurde dann im 18. und 19. Jahrhundert auch auf Afrika und Asien ausgeweitet.
Für Indigene Völker (Männer, Frauen und Kinder) bedeutete die moderne Kolonialisierung Zwangsumsiedlung, Vergewaltigung, Sklaverei, Ausbeutung, Krankheit und/oder Vernichtung in verschiedenen Phasen und unter unterschiedlichen Umständen. Virgilio Enriques[7] zufolge, umfasste der Prozess der Kolonialisierung fünf Phänomene. Erstens: die Leugnung und Auslöschung der Kultur, des Wertes oder des Verdienstes der Indigenen Völker. Zweitens: die Ausrottung und Zerstörung der schriftlichen Ausdrucksformen, der Kunst, der Tempel, der heiligen Stätten und der Ökosysteme der Indigenen Völker (durchgeführt von den Kolonialherren und manchmal mit der Komplizenschaft einiger Indigener Gruppen). Drittens: die Verunglimpfung, Abwertung und Beleidigung jeglicher fortgesetzter Praxis der Indigenen Völker durch das neu geschaffene System und seine Institutionen. Viertens: Tokenismus und oberflächliche Anpassung von dem, was von der indigenen Kultur übriggeblieben ist, als Beweis kolonialer Toleranz und Humanität angesichts der Ignoranz der Indigenen Völker. Fünftens: die Umwandlung und Ausbeutung jeglicher Reste der indigenen Kultur in der herrschenden kolonialen Gesellschaft. Die verschiedenen Zivilisationen wurden homogenisiert (z. B. waren auf dem “neuen” Kontinent, von Patagonien bis Alaska, alle “Indianer”), und was von ihrem Wissen, ihrer Geschichte und ihrer Kultur übrigblieb, wurde als folkloristisch, ethnisch und/oder exotisch gegenüber dem “korrekten” westlichen Wissen, der westlichen Bildung und der westlichen Geschichte als unterlegen betrachtet und abgewertet.
Das aufklärerische Denken nährte die Logik, die die Vermarktung und Ausbeutung aller “störenden” Anderen ermöglichte[8]: der (europäische und aufgeklärte) Mensch war allem anderen überlegen. Er wurde als ein Subjekt definiert, das, im Gegensatz zum Rest der Existenz, mit Rationalität und Volition ausgestattet war. Darüber hinaus war er Ausdruck der Evolution. Die “Mission” des aufgeklärten Menschen bestand darin, zu “entdecken” und zu nutzen, angetrieben von einer praktischen und instrumentellen Sicht der Welt. Alles, was mit Erde, Luft und Wasser zu tun hatte, wurde zum Objekt der Ausbeutung – auch andere Menschen-, so Vandana Shiva[9]. Die Handlungen und Verbrechen der Kolonialherren wurden ethisch durch den angeblichen Imperativ legitimiert, die Moderne und später den Fortschritt oder die Entwicklung zu bringen. Diese Rechtfertigung verbarg jedoch die eigentliche Motivation, die mit der Formel “Gold, Gott und Ruhm”[10] zusammengefasst werden kann.
Linda Tuhiwai Smith[11] zufolge spielten Wissenschaft und Forschung eine wesentliche Rolle bei der Kolonialisierung. So wie Pflanzen und Tiere klassifiziert wurden, verfolgte die “Wissenschaft” die Klassifizierung der Indigenen Völker anhand ihrer körperlichen Merkmale (u. a. Hautfarbe, Gehirngröße, Geschlecht) im Vergleich zum weißen europäischen Mann (was bis heute im sozialen System der Verfechter der weißen Vorherrschaft fortbesteht). Im Zuge der hitzigen Debatten, die sich mit der Frage beschäftigten, ob es sich bei den eroberten Völkern um Bestien, Halbbestien oder Menschen handelte, entwickelte die “wissenschaftliche Forschung” den Begriff der Rassen, um eine Hierarchie innerhalb der Menschheit zu schaffen. Die Ideologie der Rasse und des Rassismus war laut Frantz Fanon[12] das Herzstück des Kolonialismus, da es der Aufrechterhaltung der kolonialen Beziehungen diente. Sie rechtfertigte die Gewalt. Die “Wissenschaft” lieferte die Argumente, um Indigene Völker als inhärent minderwertige Wesen und als Studienobjekte, nicht als Subjekte, zu behandeln. Diese mentale und soziale Konstruktion der Rasse (und parallel dazu des minderwertigen Geschlechts) hat sich längst als wissenschaftlich unbegründet und ungültig erwiesen.
Die moderne Kolonialisierung endete mit der politischen Unabhängigkeit der meisten ehemaligen europäischen Kolonien in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts, doch die “Kolonialität” besteht weiter, so Nelson Maldonado-Torres[13]. Er argumentiert, dass Kolonialität aus “langjährigen Machtmustern” besteht, die während der Kolonialisierung geschaffen wurden und sich bis heute halten.
Die Kolonialität definiert “Kultur, Arbeit, intersubjektive Beziehungen und die Produktion von Wissen weit über die engen Grenzen der Kolonialverwaltungen hinaus. (…) Sie wird in Büchern, in akademischen Leistungskriterien, in kulturellen Mustern, im „gesunden Menschenverstand“, im Selbstbild der Völker, in den Bestrebungen des Selbst und in so vielen anderen Aspekten unserer modernen Erfahrung am Leben erhalten”. Er kommt zu dem Schluss, dass wir als “moderne Subjekte” die Kolonialität “die ganze Zeit und jeden Tag” einatmen.
Laut Maldonado-Torres haben sich die zentralen Formen von Herrschaft und Unterordnung der Kolonialisierung als Machtmodell über die ganze Welt ausgebreitet und sind zur Grundlage der modernen Identität geworden: „vom globalen Kapitalismus und einem Herrschaftssystem eingefasst, das auf der Idee der Rasse beruht”.
Der Aufruf zum Dekolonialisieren berichtet von einer existenziellen Krise, die über die Klimakrise hinausgeht.
Der Aufruf zum Dekolonialisieren
Der Aufruf zum Dekolonialisieren entstand aus den verschiedenen Kämpfen Indigener Völker für Gerechtigkeit, Selbstbestimmung und Autonomie in Amerika, Afrika, Asien und dem Nahen Osten, und wird von Aktivisten, Akademikern und Stimmen aus dem globalen Süden getragen als Antwort auf die Kolonialisierung und die dem Kapitalismus innewohnende Kolonialität. Im Gegensatz zum Einheitsdenken der Kolonialität bedeutet das Dekolonialisieren, Vielfalt und Pluriversität zuzulassen. DIE Art zu leben oder zu dekolonialisieren gibt es nicht. Die Zapatisten[14] plädieren für eine Welt, in der mehrere Welten nebeneinander existieren können. Für Vandana Shiva ist die Vielfalt das Herzstück der lebenserhaltenden Systeme: von der Biodiversität (Saatgut im Besonderen und Lebewesen im Allgemeinen) in der Natur bis hin zur Vielfalt der menschlichen Identitäten, die mit der Landschaft, dem Klima und den sie umgebenden Merkmalen verbunden sind.[15] Sie stellt klar, dass dieser Begriff der Vielfalt nicht im Widerspruch zu unserer universellen Identität und unserer Fähigkeit steht, als Mitglieder der Erdfamilie zu kooperieren, da wir voneinander abhängig sind. Der Aufruf zum Dekolonialisieren bekräftigt, dass der Kapitalismus aufgrund seines einheitlichen Modells das Leben zerstört.
Eine Möglichkeit, die Bedeutung des Dekolonialisierens zu beschreiben, ist der von Pōkā Laenui vorgeschlagene Dekolonialisierungsprozess[16]. Er nennt fünf Etappen. Erstens: die Wiederentdeckung und würdige Wiedergewinnung der indigenen Identität (Geschichte, Kultur, Sprache, Bräuche), die von der Kolonialmacht unterdrückt, verleugnet und mit Konzepten der Minderwertigkeit gefüllt wurde.[17] Diese Etappe ist sehr wichtig und beinhaltet eine Infragestellung aus Verzweiflung, Neugier, Zufall oder Zufälligkeit.
Die zweite Etappe besteht in der natürlichen Entstehung von Trauer oder Kummer aufgrund von erlittenen Verlusten und Gewalt, was die Anerkennung des generationsübergreifenden Traumas, das von den Indigenen Völkern getragen wird, einschließt. Sie kann sich in Frustration und Wut äußern.[18] Vandana Shiva und Bayo Akomolafe[19] sind der Ansicht, dass (persönliche und kollektive) Trauer als ein Moment der Dunkelheit zwingend notwendig ist, um neue Stimmen, neue Perspektiven und neues Engagement einzubringen. Sie sind der Auffassung, dass die Idee einer endlosen Hoffnung eine koloniale Vorstellung ist, die Trauer verhindert.
Die dritte Etappe besteht darin, von den Möglichkeiten in Bezug auf die Kulturen, Zukunftswünsche, Strukturen und die soziale Ordnung der Indigenen Völker zu träumen. Träumen bedeutet nicht, einfach die Kolonialherren durch die Indigenen Völker in den derzeitigen Strukturen und Positionen zu ersetzen. Es bedeutet, den Mut zu haben, ein System mit inklusiven und gerechten Institutionen und Rollen zu schaffen, die unabhängig von denen der Kolonialherren sind. Träumen bedeutet, sich an die Schaffung von Lebensweisen zu wagen, die auf Selbstbestimmung und Autonomie abzielen.
Die vierte Etappe ist die Entwicklung eines einvernehmlichen Engagements. Es geht darum, die Stimmen der Indigenen Völker zu vereinen, die sich auf eine gemeinsame Richtung einigen, um voranzukommen.
Die fünfte Etappe ist die Handlung und wird normalerweise durch den vorherigen Schritt motiviert. Sie ist freiwillig, bewusst und beabsichtigt. Dekolonialisieren ist vielfältig und unterschiedlich. Dekolonialisieren kann sowohl der Aufruf zur Vernunft bedeuten als auch der Kampf gegen ungerechte Gesetze und deren Verletzung.
Insgesamt handelt es sich um eine Betrachtungsweise des Dekolonialisierungsprozesses, die lediglich als Referenz dient, denn es gibt nicht den EINEN richtigen Weg oder die EINE richtige Methode der Dekolonialisierung. Dekolonialisieren ist eine epistemische Befreiung, “eine Art und Weise, in der Welt zu sein, zu denken, zu handeln und zu werden”[20].
Der Aufruf zum Dekolonialisieren dehnt sich laut Nikki Sanchez[21] auf den globalen Norden und diejenigen aus, die sich dazwischen befinden. Es sei daran erinnert, dass es sich um einen Aufruf zum Bruch mit dem gegenwärtigen Paradigma handelt. Er zielt nicht auf eine abstrakte Universalität ab, sondern, im Gegenteil, auf das Wiederaufleben lokaler Identitäten, Kosmovisionen und Selbstbestimmung. Laut Shiva liegen die Antworten in den kleinen Dingen, wie Samen. Viele dekoloniale Stimmen plädieren für die Entstehung kleiner lokaler Lösungen, lokaler Selbstbestimmung und lokaler Resilienz, die auf Kooperation beruht. Wachstum wird als Wachstum der Lebensnetzwerke (der kollektiven Biodiversität) verstanden.[22]
Der Aufruf zum Dekolonialisieren ist keine Rückkehr zum Mythos der “unschuldigen und reinen Indigenen”, sondern eine Erinnerung an unseren Status als Erdenmitbewohner: eine Beziehung als “WächterInnen” (stewardship), nicht als RetterInnen oder HerrscherInnen. Laut Édouard Glissant[23] brauchen wir die Erinnerung der anderen nicht aus Nächstenliebe oder Mitleid, sondern als Voraussetzung für das Überleben der Welt.
Im Globalen Norden beginnt der Aufruf zum Dekolonialisieren mit dem Zuhören derer, die Fanon als “die Verdammten dieser Erde” bezeichnet und die der Globale Süden und die Natur sind. Ihre Erinnerung ist die Erinnerung an den Schutz der Erde in Form von “WächterInnen” und die Erinnerung an die Anerkennung der aktuellen Zerstörung: die trostlosen und sich ausdehnenden Gebiete, die geopfert werden und die uns bereits erreichen. Der Aufruf zum Dekolonialisieren besteht darin, sich ihrem Widerstand anzuschließen. Andernfalls wird ihr Verschwinden unweigerlich auch das unsere sein.
„Wenn ihr gekommen seid, um mir zu helfen, dann verschwendet ihr eure Zeit. Wenn ihr aber gekommen seid, weil eure Befreiung mit meiner verbunden ist, dann lasst uns zusammenarbeiten.”
– Aktivisten für indigene Rechte in Queensland, Australien, in den 1970er Jahren.
Fußnoten:
[1] Allein dieses Jahr erlebten wir unter anderem das beschleunigte Schmelzen der Gletscher, das Auftauen des Permafrostbodens, Sturzfluten, längere Hitzewellen mit Dürren und Waldbränden sowie die Versauerung der Ozeane.
[2] Es gibt zahlreiche Versuche, das Konzept der Entwicklung neu zu definieren oder gar aufzugeben.
[3] https://unfccc.int/news/how-indigenous-peoples-enrich-climate-action
[4] IPCC steht für Intergovernmental Panel on Climate Change (Zwischenstaatlicher Ausschuss für Klimaänderungen). Es handelt sich dabei um ein zwischenstaatliches Gremium der Vereinten Nationen und eine international anerkannte Autorität in Sachen Klimawandel. Der AR6-Bericht stellt den ehrgeizigsten und umfangreichsten Bericht dar, der wissenschaftliche und staatliche Bemühungen vereint.
[5] Amerikanerin und Kanadierin, dem Abenaki-Stamm angehörend, Filmemacherin, Sängerin, Künstlerin und Aktivistin für die Anliegen der Indigenen Völker.
[6] Niemandsland.
[7] Kommt aus den Philippinen. Professor für Psychologie, Verfechter der Integrität indigener Weisheiten. Quelle: Programm des hawaiianischen öffentlichen Radios, “A Second Glance”, 17. April 1993.
[8] Laut Walter Mignolo, einem argentinischen Semiotiker und einem der Gründer der Schule des kritischen Denkens der Moderne/Kolonialität.
[9] Indische Umweltaktivistin, Verfechterin der Ernährungssouveränität, Ökofeministin und globalisierungskritische Autorin.
[10] Gold steht für materiellen Gewinn, Gott für militante Kreuzzüge und die missionarischen Traditionen des Christentums, und Ruhm für den Wettbewerb zwischen Monarchien. “Gold, God and Glory” International Encyclopedia of the Social Sciences. Encyclopedia.com, 26. Sep. 2022.
[11] Māori-Lehrerin für indigene Erziehung, Schriftstellerin und Umweltaktivistin. Quelle: Decolonizing methodologies : research and indigenous peoples (2012) Zed Books.
[12] Politischer Philosoph, Essayist und Psychiater aus Martinique. Er ist einer der Begründer der Denkrichtung der Dritten Welt und eine wichtige Figur des Antikolonialismus.
[13] Kommt aus Puerto Rico. Lehrer und Philosoph, der am Aufbau des Projekts Modernität/Kolonialität beteiligt war. Alle Verweise haben folgende Quelle: “On the coloniality of Being: Contributions to the development of a concept”, 2007.
[14] Die Zapatisten sind größtenteils Indigene, Mayas aus dem Süden Mexikos, die ihre Autonomie erkämpft haben. Sie organisieren und verwalten sich selbst seit zwei Jahrzehnten.
[15] Aus dem Buch Earth democracy: justice, sustainability and peace (2005)
[16] Kommt aus Hawai`, Schriftsteller, Redner, Anwalt, von den Vereinten Nationen als einer der fünf Pioniere der indigenen Rechte anerkannt (1991) Quelle: “Processes of Decolonization, in Reclaiming Indigenous Voice and Vision”, herausgegeben von Marie Battiste, S.150-159. 2000 UBC Press.
[17] Ein latentes Risiko besteht darin, dass die Phase der Wiederentdeckung und Wiedergewinnung der indigenen Identität zur Phase der Transformation/Ausbeutung – der fünften Phase der Kolonialisierung – durch Indigene und nicht Indigene Völker wird. Dies geschieht, wenn die Form über den Inhalt erhoben wird und dadurch die koloniale Perspektive beibehalten wird.
[18] Die Indigenen Völker können an diesem Punkt in einem Gefühl berechtigter Wut gefangen sein (und darin gefangen bleiben), während sie den kolonialen Charakter des Systems fortsetzen.
[19] Kommt aus Nigeria, dem Yoruba-Stamm angehörend. Philosoph, Schriftsteller, Aktivist, Professor für Psychologie und geschäftsführender Direktor des Emergence Network.
[20] Walter Mignolo.
[21] Irisch-schottische Staatsangehörige und dem Pipil-Stamm angehörend; dekoloniale Umweltpädagogin. Quelle: “Decolonisation is for everyone”, TEDx SFU Talk.
[22] Vandana Shiva.
[23] Französischer Schriftsteller, Dichter, Theoretiker und Philosoph aus Martinique. Denker, Verteidiger und Illustrator der “Antillanität”. Eine der einflussreichsten Figuren des kulturellen Denkens und Kommentierens in der Karibik und der französischsprachigen Literatur.