Während sich das Zeitalter der fossilen Rohstoffe langsam, aber stetig dem Ende zuneigt, leuchtet das ein oder andere Metall hell am Horizont. Der grellste Stern ist Lithium: Kein Metall steht so sehr für das Versprechen von „sauberer Energie“ und einer darauf basierenden „grünen Ökonomie“. Lithium, benannt nach dem griechischen Wort für Stein (lithos), ist leicht und hoch reaktiv. Es leitet elektrische Energie besonders gut. Bereits heute gehen ca. drei Viertel des jährlich abgebauten Lithiums in Stromspeicher, Tendenz steigend. Doch während die in Smartphones und Laptops verbauten Lithium-Ionen-Akkus verhältnismäßig klein sind, sind die für den Antrieb eines E-Autos benötigten Speicherkapazitäten deutlich größer – und damit auch die Akkus und die Menge der darin verarbeiteten Rohstoffe. Wer sich mit Prognosen für den zukünftigen Lithiumverbrauch beschäftigt, erblickt stets dasselbe Diagramm: Einen niedrigen Balken, der die aktuellen Abbaumengen zeigt, und rechts daneben drei, vier weitere Balken, die den Lithiumverbrauch für 2025, 2030 oder 2050 prognostizieren. Sie basieren dabei auf verschiedenen Annahmen (zum Beispiel unterschiedlich ausgeprägte Nachfrage nach E-Autos, unterschiedliche Fahrzeugtypen, unterschiedliche Batteriemodelle), gehen jedoch stets von einer vielfachen Steigerung des Verbrauchs aus. Die Prognosen für Entwicklung und Verkauf von E-Autos sind inzwischen eng verzahnt mit den Explorations- und Abbauaktivitäten sowie der Preisentwicklung des Leichtmetalls.